Pressemitteilungen des
Initiativkreis Schwabenbräuareal
2001

 

Pressemitteilung des Initiativkreises Schwabenbräu-Areal (ISA) 12.1.2001

Bebauung Schwabenbräugelände

ISA warnt vor neuem Verkehrsinfarkt in Vaihingen

Stadtverwaltung soll Ergebnisse des Verkehrsgutachtens unverzüglich der Öffentlichkeit zugänglich machen

Kein Bebauungsplanverfahren, bevor nicht die Verkehrserschließung ohne unzumutbare Belastung der Bevölkerung geregelt ist

Zum bevorstehenden Bebauungsplanverfahren zur Schwaben-Galerie in Stuttgart-Vaihingen fordert der Initiativkreis Schwabenbräu-Areal (ISA) die Stadtverwaltung auf, unverzüglich alle Fakten zur Verkehrserschließung auf den Tisch zu legen. Nach Ansicht des ISA werden bei einer Realisierung der bisher bekannten Neubebauung des ehemaligen Schwabenbräugeländes die An- und Abfahrten zu den Parkplätzen sowie der Anlieferverkehr den Vaihinger Stadtbezirk enorm belasten. Hinzu kommt der Verkehr neuer Nutzungen im Unteren Grund und in den Lauchäckern. Hierzu stellt ISA-Sprecher Dr. Ulrich Fellmeth fest: "Die Entlastung des Stadtbezirks vom Kraftfahrzeugverkehr durch die 150 Millionen Mark teuere und erst im letzten Jahr in Betrieb genommene Ostumfahrung wird durch die geplanten Maßnahmen mehr als aufgehoben.

Die Stadtverwaltung hat selbst wiederholt und zuletzt beim Forum der Filder-Zeitung zur Schwaben-Galerie auf die Bedeutung eines unabhängigen Verkehrsgutachtens hingewiesen. Bis heute jedoch herrscht verdächtige Funkstille. Offensichtlich wird ein solches Gutachten wegen unangenehmer Wahrheiten unter Verschluß gehalten. Nach Auffassung des ISA ist es Aufgabe der Stadtverwaltung, die Erschließung des ehemaligen Schwabenbräugeländes sicherzustellen. "Und zwar so, dass letztendlich nicht nur die Schwaben Galerie "brummt", sondern vor allem auch die zusätzliche Verkehrsbelastung für die betroffene Bevölkerung akzeptabel ist. Nur dies ist ein konstruktiver Weg, der auch für die Zukunft Bestand hat und der die qualitative Entwicklung des Vaihinger Ortskerns und seiner Umgebung sicherstellt."

Der Initiativkreis warnt vor einer Hinhaltetaktik, die schließlich sogar dazu führen könnte, dass der Stuttgarter Gemeinderat einen Beschluß zur Bebauung des Nordareals faßt, bevor alle entscheidenden Fakten über die mit der Bebauung verbundenen Verkehrsentwicklung öffentlich bekannt sind. Ein solches Vorgehen würde die Vaihinger Bevölkerung mit Sicherheit als Täuschung bezeichnen und nicht hinnehmen.

Der Initiativkreis Schwabenbräuareal hat in Diskussionen zur Neugestaltung der Vaihinger Ortsmitte immer wieder auf die zentrale Frage des Verkehrs hingewiesen und auch eigene Vorschläge für eine aus Bürgersicht akzeptable Lösung erarbeitet. Bedauerlicherweise gibt es auch in Vaihingen selbst eine unheilige Allianz, die die Folgen der Verkehrsprobleme verdrängen will. Eine solche Kurzsichtigkeit ist jedoch fatal. Wenn wegen eines drohenden Verkehrsinfarkts das Einkaufen erschwert wird, ist die ganze Mühe für die Katz gewesen.

Dr. Fellmeth: "Wir haben ganz aktuell noch einmal nachgerechnet und sind dabei auf insgesamt ca. 15 000 Fahrten im Zusammenhang mit der Bebauung des Nord- und Südteils des ehemaligen Brauereigeländes gekommen. Wir haben die Entlastung durch die Ostumfahrung der zu erwartenden Belastung durch das Schwabenbräu-Projekt gegenübergestellt, wobei dieser Annahme eine gleichmäßige Verteilung des Verkehrs auf alle Richtungen zu Grunde liegt. Die Ergebnisse lassen Schlimmes befürchten:

1. Auf der Kreuzung Seerosenstraße / Hauptstraße wird doppelt soviel Verkehr hinzukommen wie durch die Ostumfahrung wegfiel (-5000 KfZ/16h; +12 000 KfZ/16 h).

2. Auf der Kreuzung Hauptstraße / Robert-Koch-Str. / Robert-Leicht-Str. wird es deutlich mehr Verkehr geben als bisher (-7000 durch Ostumfahrung; +9000 durch Neubebauung)

3. Im Abschnitt Seerosenstraße und Ochsenkreuzung wird sich der Verkehr auf der Hauptstraße dreimal soviel zunehmen, wie er durch die Ostumfahrung abgenommen hat (-3 600; +9 000)

Für den Initiativkreis Schwabenbräuareal besteht angesichts dieser Situation dringender Handlungsbedarf. "Vaihingen darf nicht erneut vom Verkehr überrollt werden". Auch in der letzten ISA-Umfrage im Februar 2000 haben die Befragten im Zusammenhang mit der Bebauung des ehemaligen Brauerei- und Fruchtsaftgeländes eine Verkehrsberuhigung im Zentrum als ein für sie wichtiges Ziel angegeben.

Der ISA fordert die Stadtverwaltung auf, vor Beginn des Bebauungsplanverfahrens ein Verkehrskonzept vorzulegen. Eine spürbare Verkehrsentlastung für Vaihingen durch die Ostumfahrung muß auch nach der Bebauung des ehemaligen Brauerei- bzw. Fruchtsaftgeländes Bestand haben. In ein Verkehrskonzept sind auch Entlastungen durch den öffentlichen Personennahverkehr sowie weitere alternative Lösungen einzubeziehen

 

Kreuzung Seerosen /Hauptstraße

Hauptstr. (entlang Schwabenbräuareal

Ochsenkreuzung

Vor Ostumfahrung

25 000

20 000

37 000

Heute

20 000

16 000

30 000

Nach Neubebauung

32 000

25 000

39 000

Entlastung durch Umfahrung

- 5 000 KfZ / 16 h

- 3 600 KfZ / 16 h

- 7 000 KfZ / 16 h

Belastung durch Schwaben- bräu-Projekt

+ 12 000 KfZ / 16 h

+ 9 000 KfZ / 16 h

+9 000 KfZ / 16 h

 


 

14. Februar 2001

Pressemitteilung zur Bezirksbeiratssitzung am 13.2.01 in Vaihingen

Planungskultur in Stuttgart:

Erst bauen, dann planen

Der ISA wurde in seinen schlimmsten Befürchtungen bestätigt:

Man fragt sich, wie ein verantwortungsvoller Bezirksbeirat angesichts solcher Erschließungs- und Informationslücken der Aufstellung eines Bebauungsplans zustimmen kann. Doch die gutmeinenden Bezirksbeiräte haben dies getan - nicht zuletzt unter dem, seinem Amt nicht zustehenden parteilichen Druck des überforderten Bezirksvorstehers.

Der eigentliche Skandal geschah aber nach der Zustimmung des Bezirksbeirats zum Aufstellungsbeschluß! Erst jetzt stellte der Vertreter der Stadtverwaltung den weiteren Gang des Verfahrens vor. Dies soll so ablaufen:

Dies alles wurde von Herrn Wissler (Stadtplanungsamt) erst nach der Abstimmung des Bezirksbeirats zur Aufstellung des Bebauungsplans bekannt gegeben - und der Bezirksvorsteher mußte von diesen Hintergründen gewußt haben.

Die gutmeinenden Bezirksbeiräte sind also wieder einmal von der Stadtverwaltung und vom Bezirksvorsteher mit dubiosen Verfahrenstricks hinters Licht geführt worden.

Bleibt nur noch zu hoffen, daß die Gemeinderäte der Stadt diesen Verrat an Vaihingen nicht auch noch sehenden Auges abnicken !!!


Presserklärung 20.3.2001

ISA fordert eine umfassende Verkehrsentlastung für die Vaihinger Ortsmitte - Die Große Tunnellösung

Das größte Hindernis für eine Neubebauung des Schwabenbräuareals/Nord ist nach wie vor die bislang völlig ungeklärte Führung der erheblichen zusätzlichen Verkehrsströme. Diese Frage ist für die Vaihinger Bürgerinnen und Bürger von entscheidender Bedeutung und sie muß auch bei der Stadtverwaltung und beim Investor ganz obenan stehen!

Die bisher gemachten Vorschläge wurden allesamt nach dem Prinzip “Billiger Jakob” erstellt: Die verkehrliche Belastung soll - mit wechselnden Schwerpunkten – allein auf die Vaihinger Ortsmitte  verlagert werden. Das darf so nicht sein! Dieses Klein-in-Klein-Denken muß nun ein Ende haben!

Der ISA fordert deshalb, durch eine große Tunnellösung das Problem grundsätzlich und in einer für alle Beteiligten befriedigenden Weise zu lösen:

Untertunnelung der Hauptstraße von der Einmündung Heerstraße in die Vaihinger Hauptstraße bis zur Rottweiler Straße bzw. bis zur Hauptstraße auf der Höhe 'Maulwurf'.

Untertunnelung der Robert-Koch-Straße ab Kreuzung Vollmöllerstraße bis zur Ochsenkreuzung.

Tunnelanschluß der Garage unter dem Vaihinger Markt an die Ochsenkreuzung / oder Vernetzung der Garagen unter dem Nordareal mit denen unter dem Vaihinger Markt. Es soll jedoch keine Tunnelöffnung zum Rathausplatz vorgesehen werden.

Folgende unterirdische Tiefgaragenanschlüsse sind vorzusehen:

An der Hauptstraße zum Nord- und zum Südareal.

An der Robert-Koch-Straße zum Südareal.

Unter der Straße Vaihinger Markt zum Parkhaus Vaihinger Markt und zum Parkhaus Nordareal - wenn nicht die Garage unter dem Vaihinger Markt durch eine Vernetzung mit der Garage unter dem Nordrareal von der Hauptstraße aus erschlossen werden kann.

Eine solche unterirdische Verkehrsführung hätte zur Bewältigung der künftigen Verkehrsflüsse folgende Vorteile:

Der von Norden kommende Verkehr wird über die Katzenbachstraße zur Heerstraße geführt. Er kann dann von dort zur Autobahn, zum Einkaufszentrum oder Richtung Möhringen-Kaltental bzw. nach Rohr fließen.

Der von Westen (Autobahn) kommende Verkehr kann zu den Tiefgaragen ebenso geführt werden, wie in Richtung Rohr, Möhringen oder Kaltental.

Der von Süden (Rohr) zufließende Verkehr kann ungehindert die Tiefgaragen der Schwabengalerie und des Südareals erreichen, oder er kann nach Westen (und von dort über die Heerstraße nach Norden) oder nach Möhringen/Kaltental abfließen.

Der von Osten (Möhringen/Kaltental) kommende Verkehr erreicht die Tiefgaragen unter der Ortsmitte ebenso ungehindert, wie die Anschlüsse nach Rohr oder zur Autobahn oder über die Heerstraße nach Norden.

Parksuchverkehre in den vorhandenen oberirdischen Anliegerstraßen werden frühzeitig  abgefangen.

Der unvermeidliche Durchgangsverkehr kann zügig durch Vaihingen geleitet werden, ohne hier in Erscheinung zu treten.

Eine solche Lösung erlaubt die weitgehende Verkehrsberuhigung folgender Areale:

Hauptstraße zwischen den Schwabenbräuarealen und am Schillerplatz.

Vaihinger Markt (ab nördl. des Rathausplatzes) und Robert-Koch-Straße bis Eingang Tunnel. Die Bachstraße und der Rathausvorplatz können dann ihrer wichtigen Funktion als verkehrsberuhigte grüne Verbindung zwischen Kelterberg, neuem Bürgerzentrum und alter Vaihinger Mitte voll gerecht werden.

Die Straßen rund um die beiden Schwabenbräuareale werden nachhaltig entlastet - einige könnten verkehrsberuhigt werden.

Nur diese weitgehende Verkehrsberuhigung eröffnet die Chance, eine für alle Beteiligten verträgliche und gedeihliche Ortsentwicklung zu ermöglichen.

Die vom ISA geforderte Lösung würde zudem den dringend notwendigen oberirdischen Anschluß der Vaihinger Ortsmitte an den ÖPNV ermöglichen. An eine oberirdische Führung der Straßenbahn zur Schwabengalerie und weiter nach Büsnau kann dann ebenfalls gedacht werden.

Der ISA ist sich bewußt, daß solch eine grundsätzliche Lösung erhebliche Mittel erfordert.

Doch Vaihingen ist nicht der geringste Steuerzahler in der Stadt und es darf wohl erwartet werden, daß wenigstens ein Teil der Vaihinger Steuerleistungen wieder zum Wohl und Nutzen der Vaihinger Bürger in den Stadtbezirk zurückfließt.

Statt weiterhin für alle Beteiligte unbefriedigende, ja unzumutbare Lösungen zu diskutieren, sollte die Stadt Stuttgart den Mut zu einem großen Wurf in Vaihingen besitzen!

Die Stadt muß einmal richtig Geld in die Hand nehmen und damit in Vaihingen eine mustergültige Behebung der mangelhaften bestehenden Verkehrsinfrastruktur schaffen!

Im Übrigen gibt es im Land mannigfach Beispiele, in denen die Investoren von Großprojekten an den Kosten für die verkehrliche Erschließung ihrer Großprojekte beteiligt wurden (etwa: Birkelareal in Weinstadt).

Beim Jahrhundertprojekt Schwabenbräuareal muß auch “B” sagen, wer “A” sagt. Alles andere ist Augenwischerei und letztendlich eine halbe Sache.

Der ISA fordert deshalb:

Soll aus der ersehnten Neuen Vaihinger Ortsmitte etwas werden, soll die Schwabengalerie ebenso aufleben, wie die bereits bestehenden Vaihinger Geschäfte - dann muß die Stadt Stuttgart aufhören in Vaihingen kleinlich zu kleckern, sie muß - mit der Großen Tunnellösung - klotzen!


4.4.2001

Pressemitteilung zur

Bürgeranhörung Bebauungsplan Schwabenbräu-Gelände am 3. April 2001

Spätestens die Bürgeranhörung am Dienstag, 3. April 2001, zur Bebauung des ehemaligen Schwabenbräugeländes in Stuttgart Vaihingen hat gezeigt, dass die Parole "Die Stadtverwaltung und der Investor werden's schon richtig machen" zumindest aus Sicht der Bevölkerung mit fatalen Folgen verbunden sein kann. Die beim Ausspracheabend vorgebrachten Bedenken und Anregungen zum Bebauungsplanverfahren "Schwabengalerie" ließen deutlich werden, dass bei der Verkehrsführung und auch der bei der Festlegung von öffentlichen Wegen und Gebäuden noch erhebliche Defizite bestehen. Nach Auffassung des ISA hat die Stadtverwaltung nur das unbedingt Notwendige dazu beigetragen, die Vaihinger Bevölkerung auf die gesetzlichen Möglichkeiten des ohnehin bereits verkürzten Bebauungsplanverfahrens hinzuweisen. Fakt ist, dass die Bürgerinnen und Bürger noch bis Montag, 23. April, ihre Bedenken und Anregungen in schriftlicher Form einbringen können (Adressiert an das Stadtplanungsamt bzw. Abgabe beim Bezirksrathaus). Obwohl beim Ausspracheabend viele Bürgerinnen und Bürger zu Wort kamen, wurden bei weitem noch nicht alle kritischen Punkte des Bebauungsplanverfahrens und der möglichen Folgen angesprochen. Der ISA hat die offenen Fragen in einem Papier zusammengestellt, die über das Internet unter folgender Adresse abgerufen werden können: www.isa-vaihingen.de  Eingestellt sind auch weitere und jeweils aktualisierte Informationen des ISA zur Vaihinger Ortsmitte. Wir möchten Sie bitten, Ihre Leser auf die Homepage und die Möglichkeit des Abrufs aktueller Informationen des Initiativkreises Schwabenbräuareal e.V. - Bürger für ein attraktiveres Vaihingen - aufmerksam zu machen.


Pressemitteilung Initiativkreis Schwabenbräuareal 2.11.2001

ISA besteht auf Architektenwettbewerb für das gesamte Fruchtsaftgelände

Städtebauliche Grobplanung soll Klarheit über den Anteil der einzelnen Nutzungsarten schaffen

Gedächtnislücken beim Investor und bei der Stadtverwaltung?

Der Vorstand des Initiativkreises Schwabenbräuareal  fordert nach wie vor und mit Nachdruck einen Architektenwettbewerb für das gesamte Fruchtsaftgelände südlich der Vaihinger Hauptstrasse. Dabei soll eine städtebauliche Grobplanung Klarheit über Anteil und Grösse der einzelnen Nutzungsarten schaffen. In Bezug auf die jüngsten Äusserungen zur Bebauung des Fruchsaftgelände stellt der ISA fest: Auf Absichtserklärungen des Investors und Bauherren Rudi Häussler allein kann sich die Bevölkerung nicht einlassen, denn Erfahrungen zeigen, dass das gestern Gesagte bereits heute vergessen ist.

In diesem Zusammenhang ist der ISA nicht nur über den Gedächtnisschwund des Immobilienunternehmers, sondern auch über Gedächtnislücken bei der Stadtverwaltung sehr verwundert.
Noch im November 2000 gab es eine klare Aussage, die da lautete: "Der städtebauliche Wettbewerb für das Fruchtsaftgelände soll Anfang nächsten Jahres ausgeschrieben werden". Diese Aussage ist im Amtsblatt abgedruckt, dem offiziellen Organ der Stadt Stuttgart.
Ein Architektenwettbewerb macht Sinn, denn er ist das geeignete Mittel zur Prüfung, ob die dem Wettbewerb zu Grunde gelegten Vorgaben Einfluss in die Planaung gefunden haben.
Der ISA-Vorstand begründet seine Forderung nach einem Wettbewerb für das gesamte Areal auch damit, dass im Südareal öffentlichkeitsrelevante Funktionsbeziehungen insgesamt, zum Nordareal und zur gesamten Vaihinger Ortsmitte gegeben sind. Dabei geht es vor allem auch um die Sicherstellung und Gestaltung von Fußgänger- und Radwegen in Nord-Süd und in Ost-West-Richtung. Bedeutsam ist auch eine gute Lösung für eine fußgängerfreundliche Querung der Hauptstraße.
Nach den bitteren Erfahrungen bei der Planung des Nordareals muss die verkehrliche Erschliessung in einen Wettbewerb einbezogen werden, so u.a. eine Verbindung der Tiefgaragen nördlich und südlich der Vaihinger Hauptstrasse.
Nach Auffassung des ISA ist die Diskussion um eine auch den Interessen der Bevölkerung gerecht werdende Gestaltung des Fruchtsaftgeländes keinesfalls neu. An der aus gutem Grund immer wieder geforderten Gesamtplanung für beide Areale haben sich zwar Stadtverwaltung und Investor vorbeigemogelt, dennoch hat es im letzten Jahr bei der ersten Sitzung des Preisgerichts zum Gutachterwettbewerb für das Schwabenbräugelände folgende Zusagen gegeben:

-Im südlichen Drittel des Fruchtsaftgeländes soll ein Park angelegt werden

-das mittlere Drittel soll für lockeren Wohnungsbau (Stadtvillen) vorgesehen werden>

-Flächen für Dienstleistungen und gewerbliche Nutzungen sind auf das nördliche Drittel begrenzt

-ein Schlungszentrum oder ein Campus sollen nur auf der westlichen Hälfte des nördlichen Areals angelegt werden
.

Der ISA besteht auf einem Gutachterwettbewerb für das gesamte Fruchtsaftgelände. Die neuerdings ins Gespräch gebrachte Ausgrenzung des gewerblichen Teils nährt den Verdacht, dass man offensichtlich Festlegungen scheut und sich Schlupflöcher offen lassen will.


Pressemitteilung des Initiativkreis Schwabenbräuareal
23.11.2001

Der ISA befürchtet fürs Fruchtsaftareal: Auto-Lehr-Werkstatt soll Wohnen und Grüngürtel verdrängen.

Soll im Fruchtsaftareal, diesem Herzstück der Vaihinger Ortsmitte, eine Auto-Lehrwerkstatt von Daimler Chrysler alles erdrücken, was den Vaihingern bislang für das Südareal versprochen wurde?

Nach Informationen des ISA plant der Investor Rudi Häussler statt einer  - "Gläserner Campus" genannten - Forschungseinrichtung, die "die besten Wissenschaftler her ziehen" soll (O-Ton R. Häussler)(1), nun eine internationale Lehrwerkstatt von Daimler-Chrysler ("Global Training-Center") auf dem südlichen Teil des Schwabenbräuareals. Es ist zu befürchten, daß diese Werkstatt gut die Hälfte der Fläche einnehmen soll. Dabei würden längst versprochene Nutzungsschwerpunkte und städtebauliche Akzente einfach erdrückt werden: Entweder müßte der von der Stadt seit 1998 versprochene Schwerpunkt Wohnungsbau (2) sehr stark eingeschränkt werden oder es würde der ebenfalls längst versprochene Grüngürtel (3) den ehrgeizigen Plänen des Investors zum Opfer fallen. Wohnungsbau ist in Vaihingen aber dringend nötig, weil hier ohnehin schon viel mehr Arbeitsplätze als Wohnungen vorhanden sind. Außerdem wurde der von den Vaihingern dringend gewünschte Wohnungsbau auf dem Nordareal abgelehnt unter Hinweis darauf, dass im Geländeteil südlich der Hauptstraße schwerpunktmäßig Wohnungen gebaut würden. Der Grüngürtel vom Rosental zum Stadtpark ist eine für die Gesamtstadt unverzichtbare Frischluftschneiße. Auch andere städtebauliche Akzente, über die man sich schon längst einig war, müßten der Werkstatt weichen: Etwa die von der Vollmoellerstraße bis zum Kelterberg ungebrochen durchgehende Achse für Fußgänger und Radfahrer oder die Verlängerung der Emilienstraße in das Gelände. (4)
Das Fruchtsaftareal ist eine der wertvollsten Flächen von Vaihingen - ist sie nicht zu schade für eine Werkstatt?

Bei der strittigen Frage, welche gewerbliche Nutzung auf dem ehemaligen Fruchtsaftgelände stattfinden soll, sollen sich Gemeinderat und Baubürgermeister bitte an die städtebaulichen Versprechen in der Vergangenheit erinnern: Der Flächenverbrauch für die gewerbliche Nutzung darf  -wie versprochen- maximal ein Drittel der Gesamtfläche einnehmen. Der Schwerpunkt der Bebauung muß im Wohnungsbau liegen (5) der Grüngürtel an der Vollmoellerstraße (ca. ein Drittel der Gesamtfläche) darf nicht eingeschränkt werden und die Durchgängigkeit des Geländes durch die Achsen in Nord-Süd-Richtung und Ost-West-Richtung (Emilienstraße) dürfen nicht angetastet werden.

Dies alles zu leisten, ist nur durch einen städtebaulichen Wettbewerb möglich. Deshalb besteht der ISA darauf, daß Baubürgermeister Hahn sein Versprechen, das er den Teilnehmern der Städtischen Planungswerkstatt gegeben hat, auch einlöst: "Baubürgermeister Hahn schließt die Veranstaltung mit dem Hinweis, daß es einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb sowohl für den Nord- als auch für den Südteil des Schwabenbräu-Areals geben wird." (6)
ISA, der Vorstand

Amtsblatt der Stadt Stuttgart, 16.11.2000
(2) Ergebnisse der Planungswerkstatt Nov. 1998, Protokoll, S. 32;  Amtsblatt der Stadt Stuttgart vom 26.11.1998
(3) Amtsblatt der Stadt Stuttgart vom 26.11.1998
(4) vgl. den städtebaulichen Rahmenplan der Stadt Stuttgart vom Nov. 1998
(5) Amtsblatt der Stadt Stuttgart vom 18.2.1999
(6) Ergebnisse der Planungswerkstatt Nov. 1998, Protokoll, S. 33; Amtsblatt der Stadt Stuttgart vom 16.11.2000