Presse-Information vom 12.5.2007

Vaihingen:
Freiflächenverluste dürfen nicht weiter gehen

ISA sammelt Unterschriften für den Erhalt der Honigwiesen

Nach der Zahl seiner Einwohner ist Vaihingen bereits der zweitgrößte Stuttgarter Außenbezirk, hat aber nur noch 13% seiner Fläche für Naherholung, Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz übrig – nach Ansicht vieler Stadträte ist das immer noch zu viel unbebauter Freiraum.

Vaihingen hat in den letzten fünfzehn Jahren einen großen Teil der baulichen Entwicklung Stuttgarts verkraften müssen: Unterer Grund, Obere Waldplätze, Lauchäcker und viele Randbereiche wurden zu neuem Siedlungsgebiet. Wertvolle Flächen für die Naherholung der Bevölkerung und für die Frischluftzufuhr für Stuttgarts Mitte gingen dadurch verloren; die landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten schränkten sich drastisch ein.

Diese neuen Baugebiete haben aber dennoch nur ein Drittel des in dieser Zeit neu entstandenen Wohnraums schaffen können. Zwei Drittel wurden innerhalb der bereits bebauten Flächen durch Nachverdichtung – auch das meist zu Lasten von Grünflächen - und Sanierung älterer Gebäude realisiert.

Diese Fakten leuchteten dem Vaihinger Bezirksbeirat ein, er lehnte im Dezember 2006 eine weitere Bebauungsplanung, die aus der so genannten „Föll-Liste“ heraus entstanden war, einstimmig ab.

Denn übrig geblieben sind in Vaihingen mittlerweile nur noch drei Freiflächen: Das Naturschutzgebiet Büsnauer Wiesental, das Landschaftsschutzgebiet Rosental – und die Honigwiesen. Dort fehlt der Schutz, weshalb die Honigwiesen, in denen der Nesenbach seinen Lauf aufnimmt, schon lange ins Visier der Planer und Häuslebauer genommen werden: Nicht genug damit, dass im westlichen Teil der Honigwiesen Sportplätze gebaut werden sollen. Nicht genug damit, dass entlang der Honigwiesenstraße in Kürze die dortigen Kleingärten und Wiesen zugunsten von Wohnungsbau weichen werden. Nein, nun soll auch noch entlang der Katzenbachstraße gebaut werden. Dabei entstehen voraussichtlich nur 60 Wohneinheiten. Die Folgen dieser hektischen Siedlungstätigkeiten: Mehr als 44.000 Vaihinger/innen werden bald nur noch in den umliegenden Stadtbezirken Raum für ihre Feierabenderholung, für unbeaufsichtigtes Kinderspiel oder zum Ausführen ihrer Hunde finden. Der letzte landwirtschaftliche Pächter wird sich aus Vaihingen zurückziehen, so dass auch die weitere Pflege der Naturschutzflächen im Büsnauer Wiesental gefährdet ist.

Vaihingen ist bereits heute stärker versiegelt als der Stuttgarter Durchschnitt.

Dennoch will der Gemeinderat in Kürze einen weiteren Bebauungsplan für die Honigwiesen aufstellen. Aus diesem Grund wird der ISA jetzt aktiv: Zunächst mit einer Unterschriftensammlung.